Holger Falk; Foto: Stefan Gloede

Die Potdamer Winteroper 2017: Ein Rückblick

19. Dezember 2017

Die diesjährige Potsdamer Winteroper stand mit einer Inszenierung des Oratorium “Elias” ganz im Zeichen Felix Mendelssohn Bartholdys, auf dem der Saisonfokus der Kammerakademie Potsdam liegt. Mit 6 ausverkauften Vorstellungen konnte die Koproduktion mit dem Hans Otto Theater an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen.

Pressestimmen:

Der Tagesspiegel (27.11.2017)

Potsdamer Neueste Nachrichten (24.11.2017)

Märkische Allgemeine Zeitung (24.11.2017)

 

 

Zur Handlung:

Über den heiligen Propheten Elias wird im Alten Testament (1. Könige) berichtet, in einer schwierigen Phase der Geschichte Israels, als die Menschen ihren Glauben an den einen Gott zu vergessen schienen. Das Land war zweigeteilt in das Südreich Judäa mit der Hauptstadt Jerusalem und das Nordreich Israel mit der Hauptstadt Samaria. Im Nordreich herrschte im 9. Jh. v. Chr. König Ahab. Seine Politik der Eingliederung phönizischer Gebiete diente der wirtschaftlichen Entwicklung und hatte die Verbreitung andersartiger Glaubensrichtungen mit fremden Göttern zur Folge. Durch Ahabs Heirat mit der phönizischen Königstochter Isebel wurden die heidnischen Baal-Kulte quasi zur Staatsreligion. Königin Isebel ließ die Propheten Gottes verfolgen und töten. Von Obadja, dem Hofmeister des Königs Ahab, wird berichtet, er fürchte Gott und habe heimlich hunderte Propheten Gottes in Höhlen versteckt und sie mit Wasser und Brot versorgt. Elias ist der einzige Prophet, der offen für seinen Glauben eintritt. Elias’ Name bedeutet „Der Herr ist mein Gott“.

Elias´ Fluch und seine Prophezeiung: Israel wird von einer Dürrezeit und Hungersnot heimgesucht. Von Engeln gewiesen, flieht Elias an Orte, wo er geschützt ist und genährt wird: zuerst zum Bach Crith, bis das Wasser auch hier versiegt. Danach gewahrt ihm die Witwe zu Zarpath Asyl. Als ihr Sohn erkrankt und stirbt, macht sie Elias, den Mann mit dem ihr fremden Glauben, dafür verantwortlich. Aber durch Elias’ Wort und Tat erkennt die Witwe in ihm einen Mann Gottes. Nach drei Jahren und sechs Monaten der Dürre zeigt Elias sich König Ahab. Er will allen beweisen, dass Gott der Herr ist. Er ersucht den König, das Volk Israel und alle Propheten Baals auf dem Berg Carmel zu versammeln, und fordert sie zum Wettstreit heraus. Ein Brandopfer wird vorbereitet. Erst soll Baal gerufen werden, das Opfer zu entzünden und anzunehmen. Aber die Rufe der Baal-Anbeter bewirken nichts. Elias hingegen kann glauben machen, dass ein Feuer, das vom Himmel fiel, von Gott kam. Er ruft das Volk auf, die Baal-Priester zu toten. Nach dem Blutbad erhalt das leidende Volk Trost durch das Regenwunder und dankt Gott, dem Herrn. Elias klagt König Ahab an, sein Volk mit falschen Göttern in die Irre geführt zu haben, und macht ihn für weitere kommende Strafen verantwortlich. Daraufhin hetzt Königin Isebel das Volk gegen den Propheten auf und verlangt seinen Tod. Elias geht in die Wüste. Er zweifelt am Sinn seines Strebens. Engel trösten ihn und weisen ihn, auf Gottes Berg Horeb zu gehen. Dort, so wird erzählt, ist dem Elias Gott erschienen. Sein Wirken, seine Reden und sein Widerstand gegen die Mächtigen für seinen Glauben an den einen Gott finden Würdigung und es wird von seiner Himmelfahrt berichtet.